Der Wind tritt in unterschiedlicher Gestalt auf. Einmal ist er ein laues Lüftchen, das dafür sorgt, dass ein brütend heißer Sommertrag erträglicher wird. Ein anderes Mal verstärkt er die schneidende Kälte des Winters und lässt uns trotz warmer Kleidung bibbern. Manchmal wirkt er fast unscheinbar und doch hat er enorme Kraft. Er kann das Meer aufpeitschen und Bäume entwurzeln. Er kann als Wirbelsturm Angst und Schrecken verbreiten und eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Der Wind, der Wind …
Neben Erde, Wasser und Feuer stellt er eines der vier Elemente dar. Angesichts dieser besonderen Stellung verwundert es nicht, dass die Menschen schon immer vom Wind fasziniert waren. In früheren Zeiten verehrten sie den Wind als Gott oder sie meinten ein „himmlisches Kind“ wahrzunehmen, wenn er um ein Haus heulte. Gleichzeitig werden ihm menschliche Eigenschaften zugeschrieben, wenn man beispielsweise behauptet, dass der Wind an den Fensterläden „rüttelt“.
Nützliches Lüftchen
Im Gegensatz etwa zur Sonnenenergie gelang es den Menschen beim Wind früh, ihn für sich zu nutzen. Bereits seit Jahrhunderten sind Windräder in Betrieb. Anfangs vor allem in Mühlen, wo sie das Mahlen von Korn erheblich erleichterten. Sehr malerisch sehen diese historischen Gebäude aus. Moderne Windräder gleichen ihrem geschichtlichen Vorbild zwar sehr, aber während alte Mühlen Touristen anziehen, sorgt der Bau von immer größeren Windrädern regelmäßig für Protest.
Steife Brise an der Küste
Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland flächenmäßig eher klein. Doch die Bewohner der einzelnen Regionen unterscheiden sich sehr. So gelten die Menschen aus dem sogenannten „hohen Norden“ als ruhig und gelassen. Selbst bei Problemen geraten sie scheinbar nie aus der Ruhe und auch Wind und Regen bringen sie nicht aus dem Konzept. Dies mag teilweise zutreffen, teilweise an den Haaren herbeigezogen sein. Sicher ist, dass es besonders an der Küste sehr viel windiger ist als beispielsweise in Nordbayern. Und ausgehend von dem Prinzip, dass Windkraft dort genutzt wird, wo sie im Übermaß vorhanden ist, erscheint es nur sinnvoll, dass in den nördlichen Bundesländern massenhaft Windräder gebaut wurden.
Zentrale oder dezentrale Stromerzeugung?
Der massive Ausbau der Windenergie wurde immer wieder damit begründet, dass er ein wichtiger Pfeiler der Energiewende sei. Ohne einen wachsenden Anteil an Windenergie würde das Projekt saubere Energie scheiten. So war immer wieder von Politikern unterschiedlicher Parteien zu hören.
Doch nichtsdestotrotz formierte sich immer wieder Protest gegen Windräder. Dabei war eine überwältigende Mehrheit der Menschen für den Ausbau der Windkraft. Aber eben nur, solange dies nicht bedeutete, dass ein Windrad vor ihrer Haustür aufgestellt wurde und ihnen die Sicht verstellte.
Auch schädliche Strahlungen wurde den Windrädern immer wieder unterstellt. Dies konnte zwar widerlegt werden, hält sich aber als Argument vieler Windkraftgegner hartnäckig. Andere negative Effekte hingegen lassen sich nicht wegdiskutieren. So werden die sich drehenden Rotorenblätter für viele Tiere zur tödlichen Falle.